Must-Do’s im E-Commerce für das Jahr 2015
Der Grad zwischen stationärem und Online-Handel wird immer schmaler, scheint 2015 fast zu verschwinden. Doch der Einzelhandel ist noch lange nicht tot. Um überleben zu können, muss er die digitale Welt in seinen Alltag integrieren. Denn: Mehr und mehr Konsumenten wandern ins Digitale ab. Dabei suchen sie nach dem besten Produkt mit dem besten Preis, vergleichen Empfehlungen, checken die Lieferbarkeit und verlangen schnellen Versand, vorzugsweise kostenlos und overnight.
Hier sind die Top 4 Must Do’s im E-Commerce für das Jahr 2015
- Mobile Commerce
- Personalisierung
- Digitaler POS
- Neue Versandoptionen
1. Mobile Commerce
Kunden agieren nicht mehr nur über einen Kanal, sondern switchen gerne und oft zwischen den verschiedensten Devices: Sie informieren sich über die Spiegelreflexkamera online am Laptop, lassen sich im Laden beraten, um später dann über das Tablet zu bestellen. Um das digitale und physische Shopping-Erlebnis zu integrieren, müssen Einzelhändler auf mobile Endgeräte setzen. Connected Commerce ist das fortlaufende Zauberwort. Dafür sind sichere und einfache mobile Bezahlungsoptionen eine essenzielle Basis. Und wenn Sie nun gerade dabei sind, das Mobile Payment einzurichten, dann überprüfen Sie gleich einmal, wie es um Ihr Responsive Web Design steht. Denn: Die Anpassung der Inhalte der Website an das jeweilige Endgerät und somit die Optimierung der Usability, sind das A und O im Mobile Commerce.
Zahlen und Fakten:
- 72% der deutschen Onlineshops nutzen eine mobile Website
- 16% aller Online-Zahlungen in Deutschland werden von Mobile Devices getätigt
- doch nur 43% der Kunden sind mit dem mobilen Shopping-Erlebnis zufrieden
Vorbild gefällig?
- Bonprix – Mit einem neuen Tablet-Shop startet das Modeunternehmen in den Couch Commerce. Besucher mit Tablets werden automatisch auf t.bonprix.de umgeleitet und durchlaufen somit ein optimales Shopping-Erlebnis. Dies ist u.a. möglich durch Slider-Optionen und große Touchflächen statt Textlinks.
2. Personalisierung
Massenkommunikation und Einheitsbrei sind out, aber zu viel Personalisierung stößt auf Unbehagen. Klar ist: Der Grad zwischen Nutzwert und Skepsis ist schmal. Trotzdem lohnt es sich, auf seinen Kunden einzugehen. Erster Schritt dazu: Smart Data. Nutzen Sie die Daten Ihrer Kunden, um ihr Kaufverhalten zu verstehen und Persönlichkeitsprofile zu erstellen. Zweiter Schritt: One-to-One-Marketing. Entwickeln Sie individualisierte Angebote, die auf die Bedürfnisse und die Lebenswelt des einzelnen Kunden zugeschnitten sind. Dritter Schritt: Socializing. Kunden nutzen soziale Medien, um ihre Lieblingsprodukte zu sharen, Empfehlungen zu schreiben oder Kritik zu äußern. Mischen Sie mit und geben Sie Ihrer Marke ein Gesicht.
Zahlen und Fakten:
- 13 Milliarden Euro Umsatz haben stationäre Händler über ihre Online-Shops im Jahr 2013 generiert
- 34% der Online-Einkäufer finden Gefallen an individuellen Produktempfehlungen
- 54% fühlen sich in personalisierten Webshops unwohl und beobachtet
Vorbild gefällig?
- eBay-Collection – Eine Art Pinterest für den E-Commerce. Kunden stellen ihre favorisierten eBay-Artikel in individuellen „Kollektionen“ zusammen. Hierbei gelten die Gesetze von Social Media: sharen, folgen und inspirieren lassen.
3. Digitaler POS
Angst vor Showrooming und abwandernden Kunden? Dann erschaffen Sie doch eine digitale Erlebnis-Landschaft, die den Bedürfnissen des „Connected Customers“ gerecht werden. Wie das geht? Mit Touchpoint-Strategien. Digitale Elemente eingesetzt als Gestaltungs- und Beratungstool, lassen Online und Offline direkt in der Filiale verschmelzen. Hier drei Anregungen: „Assistive Retailer Technology“ (ART, z.B. Produktpräsentation am Tablet) unterstützt Händler beim individuellen Verkauf. „Assistive Consumer Technology“ (ACT, z.B. digitale Hilfestationen) wiederum unterstützt Kunden clever einzukaufen. Für die Inszenierung von Markenerlebnissen am POS sorgen digitale Entertainment-Elemente im Store (Retailtainment, z.B. interaktive Geschäftswände). Natürlich nicht zu vergessen ist an dieser Stelle das Thema Beacons.
Zahlen und Fakten:
- 70% der Deutschen wünschen sich Online-Verfügbarkeits-Checks
- Kundenkarten-App mit Coupons und digitaler Kassenzettel - jeder 2. Kunde interessiert sich dafür
- 50% der stationären Händler haben ein Omnichannel-Team, davon klagen 94% über Umsetzungsprobleme
Vorbild gefällig?
- weShop – Das von Serviceplan und Vitrashop Gruppe initiierte Projekt Shopping2020 zeigt den PoS von morgen. Im Münchener Flagship-Store wird Bogner als Beispielmarke audiovisuell inszeniert. RFID-Chips in Kleidungsstücken projizieren Videos und Preisangaben auf Spiegel. Stilberatung folgt per Videokonferenz.
4. Neue Versandoptionen
Mit dem Anwachsen des E-Commerce, werden auch die Anforderungen an die Logistik immer komplexer. Dabei geht es nicht nur um schnellen und sicheren Versand, sondern vor allem um Service, Flexibilität und Livetracking in Echtzeit. Als besonderer Service können Kunden im Laden einkaufen und sich die Ware nach Hause liefern lassen. Umgekehrt wird beim Click & Collect die Ware online gekauft und in den Laden geliefert. Bei der Same-Day-Delivery müssen Kunden nicht mal mehr die Wohnung verlassen: Klicken, kaufen und sofort erhalten. Wichtig bei allen drei Alternativen: der Einsatz von Drittparteien wie zum Beispiel den Logistikdienstleister tiramizoo.
Zahlen und Fakten:
- 65% der Deutschen wollen online den aktuellen Paketzustellstatus einsehen
- 4 von 10 Onlinekäufer begrüßen bei Last-Minute-Geschenken ein Same-Day-Delivery Angebot
- 92% warten lieber einige Tage auf ihre Lieferung als höhere Versandkosten zu zahlen
Vorbild gefällig?
- Media-Saturn – In 22 deutschen Städten können Kunden von Media Markt und Saturn ihre Bestellung gegen einen Aufpreis innerhalb von drei Stunden bzw. zum Wunschtermin geliefert bekommen.
Mobile Commerce, Personalisierung, digitaler POS und neue Versandoptionen – unsere vier Must-Do’s scheinen im ersten Moment keine großen Überraschungen zu sein. Theoretisch. Denn ein Blick in die Praxis zeigt: nur wenige Retailer wagen den Schritt in den E-Commerce. Zu Recht also, dass der stationäre Einzelhandel fürchtet, seine Kunden an den preisgünstigeren Online-Marktplatz zu verlieren. Doch wir bei hmmh wissen: Wurden die vier Grundideen des Connected Commerce erst einmal verstanden und erfolgreich integriert, sind diese Sorgen vollkommen unbegründet. Als Experten auf dem Gebiet Digital Commerce zeigen wir Ihnen gerne, was alles im E-Commerce möglich ist – werfen Sie einfach einen kurzen Blick auf unser Leistungsportfolio. Und damit wünscht Ihnen hmmh ein sorgenfreies Retail-Jahr 2015.