Marktplätze aus Fernost – Bedrohung oder große Chance für die Digitalbranche?
Beim „Digital Appetizer“, dem exklusiven After Work Event, berichtete Philipp König, Unit Director bei hmmh, am 23. Mai über die Expansionspläne des Online-Riesen Alibaba.com. Zusätzlich gab der hmmh-Experte Tipps und Anregungen, wie Unternehmen hierzulande vom Aufstieg der asiatischen Online-Marktplätze profitieren können.
Nach einigen leckeren Snacks, kühlen Drinks und Gesprächen in entspannter Atmosphäre ging es bei dem Event für die Top Entscheider aus Bremen und Umgebung direkt zum Herzstück der Veranstaltung über - der Keynote "Marktplätze aus Fernost" von Philipp König. Zum "warm werden" gab es imposante Zahlen des asiatischen Big Players.
Alibaba weiter auf dem Vormarsch
Über 80 % des weltweiten Umsatzes auf Marktplätzen wird in Asien generiert - besonders auf Alibaba.com. „Der chinesische Marktplatz-Gigant weiß dabei genau, wie man Unternehmen und Kunden zusammenbringt“, stellt Philipp König in seiner Keynote heraus.
Maßgeblich für den immensen Erfolg von Alibaba ist "Alipay" - der eigene Payment-Dienst, der die B2B-Handelsplattform seit seinem Launch auf ein neues Level gehoben hat. Der Bezahldienst ist ein wichtiger Sicherheitsfaktor für den gesamten chinesischen Markt und ein weiteres erfolgreiches Bindungsprogramm der Unternehmensgruppe. "Heutzutage ist ohne Alipay kaum noch ein Online-Kauf in China möglich", verdeutlicht König.
Für reichlich Diskussionsstoff beim Digital Appetizer sorgte auch Alibabas Vision für das Jahr 2020. Der chinesische Marktplatz-Riese will im kommenden Jahr die Umsatzmarke von 1 Billion Dollar knacken und sein Versprechen einhalten, in 72 Stunden jede Region der Welt zu beliefern. Erste Lager hat Alibaba bereits in Europa eröffnet. Beispielsweise stehen in Prag und im belgischen Lüttich bereits zwei riesige Zentrallager, die vorerst der Anfang zu sein scheinen. Weitere Länder seien bis 2021 geplant, prognostiziert König.
"Neben der Entstehung neuer Seidenstraßen von Asien nach Europa, baut Alibaba in den nächsten Jahren an seiner eigenen, digitalen Seidenstraße", rundet Stefan Messerknecht, Managing Partner bei hmmh, ab.
Welche Chancen haben deutsche Unternehmen?
"In Asien ist 'Made in Germany' nach wie vor ein richtig gutes Verkaufsargument", bestärkt der hmmh-Experte die Runde. Das verdeutlichen bereits etliche deutsche Unternehmen, die seit Jahren ihre Produkte erfolgreich auf dem asiatischen Marktplatz vertreiben - beispielsweise die Henkel Gruppe und der Chemiekonzern Covestro. Daran sollten sich auch andere deutsche Mittelständler orientieren und den Schritt in Richtung China wagen.
"Sicherlich sollte man Alibaba im Auge behalten - besonders wegen des rasanten Tempos, mit dem sie in Europa mit ihren Services und Dienstleistungen skalieren. Doch zugleich ist dies eine riesige Chance für den deutschen Mittelstand, auch in Richtung Asien und besonders nach China zu schauen. Dort schlummert noch viel Potenzial, welches nur darauf wartet, genutzt zu werden", schließt Philipp König die Keynote ab, zu der die Gäste des Events durch intensive Debatten und Insights aus ihren Branchen einen großen Teil beigetragen haben.
Ich möchte beim nächsten Digital Appetizer dabei sein